Storys und Überlegungen aus 46 Jahren klettern: ...sehr interessant erscheint mir die Verbundenheit zwischen den eigenen Träumen und dem Weg solche Träume zu realisieren...ein Spagat zwischen Passion und Kommerz...Dazu beginne ich im ersten Beitrag mit dem Anfang...
Meine Mutter ist in Kandersteg aufgewachsen und so waren mir die Bergwelten immer ein Begriff. Unzählige Male beobachtete ich die Bergsteiger, welche auf die Blümlisalp, das Fründenhorn oder auf das Doldenhorn stiegen. Dazu benutzte ich einen Feldstecher. Die Veranda des Hauses meiner Grossmutter war genau richtig ausgerichtet...der Wunsch irgendwann auf einem Gipfel zu stehen, nahm Gestallt an. Mit 10 Jahren, war es dann soweit. Zusammen mit meinen Eltern bestiegen wir den Wildstrubel (3244müM) und ich fühlte mich als richtiger Bergsteiger. Mit 13 Jahren wurde ich Mitglied in der JO des SAC (Schweizer Alpen Club) und war auch als Höhlenforscher unterwegs.
1978 munkelte man in Kandersteg über einem gewissen Jürg von Känel, welcher im nahe gelegenen Klettergebiet Ueschenen, die schwierigsten Klettereien der Schweiz eröffnet habe. Mit Res und Heinz Jost als Seilpartner stiegen wir 1979 zu besagtem Klettergebiet auf, übernachteten an der Felsbasis im Zelt. Unser Plan war nicht geringeres, als eine neue Route zu eröffnen...nun wie immer im jugendlichen Übermut, ist dieser Plan nach 30m und viel ausgestandener Angst, kläglich gescheitert...so also hatte alles begonnen...
In der Mamilchhöhle hinter dem Hotel Doldenhorn (Kandersteg), verbrachte Markus Beerli, mein Cousin und ich viele Tage beim Erforschen und Vermessen neuer Gänge.
Training an der Stützmauer unterhalb des Casinos in Bern 1981. Nun, es gab keine Kletterhallen, dadurch war Kreativität gefragt. Später hat dann Tom Hofmann, alias Dr. Bomb, einen "Boulderführer" aller legalen und illegalen Möglichkeiten im urbanen Raum von Bern, in einem kleinen Büchlein aufgeführt...
Im Sensengraben bei der Schwarzwasserbrücke, einem Klettergebiet nahe Bern. Dort begannen wir, Res und Heinz Jost 1981 mit dem freien klettern älterer Routen, welche bis dahin mit Leitern überlistet wurden. Danach suchte wir nach immer wilderen Linien im Sandstein, der gespickt mit kleinen und grossen Kieseln, viel an Fingerkraft und Fusstechnik abverlangte.
Die Reise nach den USA vom Juli bis Ende November im Jahre 1986, gehörte zu der inspirierendsten Zeit, die ich in Sachen Klettern erleben durfte. Dies vor allem weil es mein erster grosser Ausflug über die Grenzen von Europa war. Zudem hatten wir das Glück genau dann im Vally zu sein, als Wolfgang Güllich "Separate Reality" free solo durchstieg... John Bacher uns fragte ob er an der "Noby Wall" ein Toperope mit uns machen dürfe, und Heinz Zack mit uns zum fotografieren und gemeinsamen klettern im Joshua Tree unterwegs war...das Bild ist aus der Route "Baby Apes" Joshua Tree
Die Jahre vergehen und die Passion bleibt gleich! Und so war und ist es nicht verwunderlich, dass jede freie Minute zum klettern genutzt wurde. Dabei weiss ich noch ganz genau wie ich Eric Talmage beneidet habe. Ein Studium war der Garant, jede Minute am Fels zu verbringen. Eine Lehre als Tiefbauzeichner bescherte mir 100% Arbeit und 4 Wochen Ferien...die Zeit in den USA war sozusagen der ersehnte Ausgleich nach meinem Lehrabschluss...
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